Monatslosung für April 2024:

Seid stets bereit, jedem Rede und Antwort zu stehen,
der von euch Rechenschaft fordert über die Hoffnung,
die euch erfüllt.

  1. Petr 3,15 (E)

Leinen los und Segel setzen

img_4696Die Segelreise für Erwachsene im August 2016 war eine runde Sache, die Summe der Erlebnisse und Eindrücke war überwältigend.

Am Montagabend, 15. August trafen wir am frühen Abend in Enkhuizen (Nordholland) ein. Wir, 17 Personen aus dem Kirchenkreis Tempelhof-Schöneberg unter der Leitung von Sven Steinbach, bezogen zehn winzige Kajüten mit engen Kojen auf einem über 100-jährigem, 28 Meter langen  Plattbodenschiff ohne Kiel mit zwei Seitenschwertern. Der Salon und die Kombüse waren geräumig und da wir sehr gutes Wetter hatten, waren wir fast immer an Deck.

Jeder Tag begann wir mit einem guten, reichhaltigen Frühstück. Am ersten Tag erfolgte die Einweisung. Und dann segelten wir nach Den Oever. Einige kochen im Hafen für alle, andere gingen einkaufen und für andere war das freie WLan im Terrassencafe wichtig.
Mittwoch ging´s früh los (Frühstück 6:30 Uhr), die Natur, in diesem Fall die Gezeiten bestimmten den Tagesablauf. Wir legten auf Terschelling an und hatten Zeit die Insel zu erkunden.

Und dann, am Donnerstag liefen wir willentlich auf eine Sandbank und ließen das Boot trocken fallen.  Bei Ebbe tauchen riesige Sandbänke aus dem Meer auf, Robben schwammen ganz in der Nähe und auch wir konnten ins Wasser. Wir spielten Wikingerschach auf der Sandbank. Für die meisten waren diese Stunden eines der besten Erlebnisse auf dieser Reise, doch auch die harmonische Gemeinschaft, das gemeinsame Gemüseputzen, das gemeinsame Essen und das Singen an Deck wurden als besonders empfunden. Diese Nacht verbrachten wir auf offener See um am Freitag durch einen großen Kanal bei Südostwind bis Heeg zu segeln. Abends sollten wir Seemannsgarn spinnen, denn Sven hatte ein tolles Spiel vorbereitet und vier Gruppen, benannt nach den Segeln: Besan, Großsegel, Fock und Klüver, hatten viel Spass. (Ach, jetzt ist mir doch glatt das Gewinnerteam entfallen. – Schade aber auch.)

img_4692Am Samstag ging es mit viel Wind (Windstärke sechs bis sieben) mit bis zu acht Knoten zurück. Die Gischt schäumte von unten, es regnete von oben, der Besan musste gerafft werden bei einer Schieflage von 15 Grad. Doch dann liefen wir bei gutem Wetter wieder in Enkhuizen ein und konnten den Tag noch mit Abschieds-grillen und einem Abendspaziergang ausklingen lassen. Sonntag fuhren wir mit der Bahn bei Regen zurück nach Berlin.

Wir hatten alles: Viel Sonne, wenig Regen und einen Regenbogen, Wind und viel Wind, Vollmond auf offener See, das Licht und die Farben des Meeres und des Himmels und die Sonnenuntergänge. Das intensive Naturerlebnis ließ Alltagsprobleme verblassen, jeder Tag war anders, wir haben so vieles ausprobiert. Dankbarkeit und Demut erhöhen den Genuss. Danke, dass ich mit dabei sein durfte.

Barbara Hoffmann

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